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Checkliste Telefongespräch – So bewerben Sie sich
effektiv
Wie wir schon angemerkt haben, gehört die telefonische
Bewerbung mit zu den schwierigsten Formen überhaupt.
Es gilt, ohne persönlichen Kontakt in einer recht künstlichen
Gesprächssituation innerhalb meist weniger Minuten ein
optimales Ergebnis zu erreichen.
Für die Unternehmen ist die telefonische
Bewerbervorauswahl eine recht bequeme Geschichte. Es gehr recht
schnell, bedarf damit nur wenig Vor- und Nacharbeit, es müssen
keine unzähligen Bewerbungen sortiert, gelesen und beantwortet
werden. Eigentlich eine prima Sache.
Für den Bewerber selbst genau das Gegenteil. Am Telefon
bleibt nicht viel Zeit zum Überlegen, jedes Wort zählt
und kann kaum zurückgenommen, bestenfalls korrigiert werden.
Da der Gesprächspartner nicht zu sehen ist, kann auch kaum
auf körperliche Signale reagiert werden. Wie gut Sie aussehen
bleibt unsichtbar und Ihre Ausstrahlung können Sie nur
teilweise in das Gespräch einbringen. Deshalb
geben wir Ihnen hier einen Leitfaden mit in die Hand, der
auf Vollständigkeit verzichtend, helfen soll, ein gut
vorbereitetes und strukturiertes Bewerbungstelefonat zu führen.
Ein Erfolgsgarant ist dieser Leitfaden nicht aber sicherlich
ein Hilfsmittel für ungeübte Telefonierer:
- Erstellen Sie sich eine Telefonliste.
Auf dieser vermerken Sie Firma, Ansprechpartner und Telefonnummer.
Lassen Sie zwischen den Einträgen ausreichend Platz
für eventuelle Notizen während des Gesprächs.
- Bereiten Sie kleine Notizzettel
vor, auf denen Sie wichtige Gesprächspunkte mit möglichen
Unterpunkten notieren. Beispielsweise: Berufliche Laufbahn,
von wann bis wann wurde diese oder jene Tätigkeit ausgeführt.
So vergessen Sie nichts Wesentliches. Legen Sie diese Zettel
in einer möglichen Gesprächsreihenfolge vor sich
hin. Bitte keine geschlossenen Sätze, nur Stichpunkte!
- Sorgen Sie für ruhige, störungsfreie
Bedingungen für die Telefonate.
- Stellen Sie sich zu Beginn des
Gesprächs mit Ihrem Vor- und Nachnamen vor. Erfragen
Sie den Namen Ihres Gesprächspartners, falls sich dieser
nicht selbst vorgestellt hat. Verlangen Sie gegebenenfalls
nach dem ausgeschriebenen Ansprechpartner. Sprechen Sie
Ihren Gesprächspartner im Laufe des Gesprächs
immer wieder mit seinem Namen an. Das drückt Wertschätzung
aus.
- Beginnen Sie das Gespräch sofort
mit Ihrem Anliegen. Sie wollen sich um die ausgeschriebene
Stelle XY bewerben.
- Warten Sie eine mögliche Nachfrage
ab.
- Fragen Sie nicht schon jetzt nach,
ob die Stelle noch frei ist. Möglicherweise sind Sie
im Gespräch besser als die bisher favorisierten Bewerber.
- Schildern Sie Ihre Motivation für
die Bewerbung. Uninteressant ist, ob Sie damit Geld verdienen
wollen (was sonst?). Ihre Motivation ergibt sich meist aus
Ihren Interessen, Kenntnissen und Erfahrungen.
- Lassen Sie sich die ausgeschriebene
Tätigkeit beschreiben. Bleiben Sie dabei aktiv, in
dem Sie immer wieder einmal Ihr Verstehen signalisieren
(„Aha!“, „Ja.“, „Ich verstehe“
usw.)
- Fragen Sie nach, wenn Sie etwas
nicht richtig verstanden haben!
- Wenn es um das heikle Thema Gehaltvorstellungen
geht, geben Sie eine Spannbreite von bis an. Lassen Sie
dabei genügend Spielraum und rechnen Sie Ihre Erwartungen
vorher aus! Orientieren Sie sich dabei an realistischen
Zahlen und nicht nur an Ihren persönlichen Wünschen.
Informationen dazu gibt es auch im Internet.
- Plaudern Sie nicht sondern halten
Sie den Gesprächsfaden! Sie bewerben sich und sind
nicht im vertraulichen Gespräch mit Freund oder Freundin!
- Sollte sich gegen Ende des Gesprächs
die Gegenseite nicht zu einer Zusage, einem persönlichen
Vorstellungstermin oder einem weiteren Telefonat entschließen,
fragen Sie konkret nach („Wann kann ich mich noch
einmal melden oder sollten wir uns persönlich kennenlernen?“)
- Im Falle einer Zusage äußern
Sie Ihre Freude aber jubeln Sie nicht laut los!
- Sollten Sie eine sofortige Ablehnung
erhalten, lassen Sie sich nicht aus der Ruhe bringen und
bleiben Sie freundlich. Manches Mal werden Sie später
doch in die engere Wahl gezogen! Hinterlassen Sie auf jeden
Fall Ihre Telefonnummer!
- Am Ende des Telefonates bedanken
Sie sich für das Gespräch und die aufgebrachte
Zeit. Äußern Sie die Hoffnung auf ein mögliches
weiteres Telefonat oder ein persönliches Kennenlernen.
(„Vielen Dank für die interessanten Informationen.
Danke, dass Sie sich die Zeit für mich genommen haben.
Vielleicht hören wir uns wieder oder lernen uns bald
kennen! Ich freue mich darauf! Auf Wiederhören!“)
- Lassen Sie Ihren Gesprächspartner
immer aussprechen und klären Sie Fragen und Missverständnisse,
wenn Sie dran sind. Reden Sie dabei nicht in zu langen Abschnitten
und konzentrieren Sie sich auf die Beantwortung von Fragen.
- Vermeiden Sie das Ablesen irgendwelcher
Schriftstücke, sofern dies vom Gesprächspartner
nicht abverlangt wird. Halten Sie Zeugnisse und Arbeitszeugnisse
bereit, falls es konkrete Nachfragen gibt.
- Benutzen Sie keinen Jargon und keine
Szenesprache. Vermeiden Sie wenn möglich allzu starke
Dialekte aber verkrampfen Sie dabei nicht.
- Sonst übliche Redewendungen
und Grußformeln aus dem Freundes- und Bekanntenkreis
sind tabu! „Hi“, „Tschüß“,
„Quatsch“, „ist mir schnuppe“, „bis
denne“, „keine Ahnung“, „hau rein“
usw. sind Redewendungen, die nicht ins Bewerbungsgespräch
gehören! Dasselbe gilt für Schimpfwörter.
- Beklagen Sie sich nicht über
vorherige Arbeitgeber oder Ausbildungsstätten. Erstens
wissen Sie nicht, in welchem Verhältnis der Angerufene
zu diesen steht, zweitens rechnet dieser dann mit ebenso
negativen Äußerungen Ihrerseits über sein
Unternehmen. Das kommt nicht gut an. Auch über vermeintliche
schlechte Chefs und ehemalige Kollegen sollten Sie, wenn
überhaupt, mit Wertschätzung sprechen.
An dieser Stelle beenden wir unseren
kleinen Telefonratgeber. Diese wesentlichen Punkte sollten
ausreichen, ein gut strukturiertes und sauberes Telefonat
im Sinne einer Bewerbung zu führen.
Notieren Sie sich in jedem Fall alle
wichtigen Inhalte eines Gesprächs. Legen Sie möglichst
erst auf, wenn Sie sicher sind, das der Gesprächspartner
das Gespräch auch wirklich beendet hat. Auch Entscheidern
kommen manches Mal noch verspätete Nachfragen in den
Sinn, die durchaus eine Wendung bringen können.
Das Wichtigste bleibt in jedem
Fall Ihre Aktivität. Das betrifft auch den Zeitpunkt
des Telefonates. Rufen Sie nicht erst nach tagelangem Überlegen
an. Dann ist die Stelle vielleicht schon weg. Ungünstige
Telefonzeiten sind auch der frühe Montagmorgen, die Mittagszeiten,
der späte Nachmittag oder freitags ab Mittag.
Sind Anrufzeiten schon in der Ausschreibung
vorgegeben, dann halten Sie sich an diese Zeiten. Allerdings
wirkt es sich manchmal auch günstig aus, genau in diesen
Zeiten nicht anzurufen. Dann können Sie damit rechnen,
nicht Einer von Vielen innerhalb kurzer Zeit zu sein. Dafür
sollten Sie aber einen guten Grund benennen können, der
logisch und nachvollziehbar ist. „Zu der anderen Zeit
konnte ich grad nicht.“, kommt bestimmt nicht gut an.
„Ich habe gerade eben Ihre Ausschreibung gelesen und
möchte keine Zeit verstreichen lassen!“, ist da
schon besser. Schlimmstenfalls werden Sie auf eine andere
Zeit vertröstet, aber Sie waren immerhin schon einmal
„dran“ und sollten im Folgegespräch auch
daran erinnern!
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