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Gesprächsführung – Die Gesprächssituation
Auf vielen der vorhergehenden Seiten
haben wir uns schon mehr oder weniger deutlich mit der Situation
im Vorstellungsgespräch beschäftigt. Daher können
hier nur noch einige ergänzende Hinweise gegeben werden,
um all zu häufige Wiederholungen zu vermeiden.
Wichtig ist und bleibt, dass Sie sich
als Bewerber immer wieder darüber im Klaren sind, das
ein Vorstellungsgespräch in erster Linie ein Gespräch
ist, in dem Sie die Chance haben, sich vorzustellen. An einem
Gespräch kann aber nicht nur eine Person beteiligt sein.
Je nach der Anzahl der anwesenden Personen agieren mindestens
zwei Menschen miteinander. Und Agieren heißt, etwas
tun. Im Gegensatz zum einfachen Reagieren gehört aber
auch dazu, dass beide Seiten immer wieder etwas anzubieten
haben. Deshalb ist es wichtig, dass Sie sich nicht in eine
Prüfungssituation begeben, sondern viel mehr auch Gesprächsanteile
in die Hand nehmen. Das klingt komplizierter, als es wirklich
ist. Versuchen Sie, nicht unbedingt nur auf Fragen zu warten
und diese in knappen Worten zu beantworten. Seien Sie vielmehr
bemüht, einen Gesprächsfaden zu finden und in ausführlichen,
aber nicht ausschweifenden, Gesprächsanteilen an der
Kommunikation teilzunehmen.
Gleich zu Beginn eines klassischen
Bewerbungsgespräches haben Sie schon die erste Chance
dazu. Nach der Begrüßung stellt sich Ihr Gegenüber
Ihnen meist etwas ausführlicher vor. Dann kommt schon
oft die erste Frage nach Ihrem Beweggrund, sich bei dem Unternehmen
zu bewerben. Nutzen Sie diese Möglichkeit, in klaren
Sätzen überzeugende Gründe dafür vorzutragen.
Nehmen Sie dabei Bezug auf Ihre Ausbildung, berufliche Erfahrung
und einen Teil Ihrer eigenen Lebensgeschichte. Damit können
Sie gut die erste Scheu vor dem Gespräch überwinden
und weitere Fragen können einfacher beantwortet werden.
Auch genauere Fragen nach bestimmten
Arbeitsabläufen im Unternehmen lassen sich an der richtigen
Stelle gut einflechten und zeigen nicht nur Ihr Interesse
am Unternehmen, sondern auch Ihre Fähigkeit, sich mit
dem Gegenüber zu verständigen und eigene Anteile
einzubringen.
Für Bewerber, die sich nach eigener
Erfahrung in einer Gesprächssituation unsicher fühlen,
ist es immer hilfreich und auch legitim, einen kleinen Zettel
mit wenigen Stichpunkten bei sich zu haben. Allerdings sollten
Sie sich hier nur Fragen zum Unternehmen und zu wichtigen
Umständen des möglichen Arbeitsvertrages machen.
Notizen zum eigenen Lebenslauf und Werdegang haben hier nichts
verloren, diese Fakten sollten Sie schon ohne Spickzettel
im Kopf haben.
Halten Sie in der konkreten Gesprächssituation
die Augen und Ohren immer offen! An den Reaktionen Ihrer Gesprächspartner
merken Sie, ob Sie interessant wirken und ruhig weiterreden
können, ob Sie langweilen und sich dann lieber kurz fassen
sollten und ob Sie noch am Thema sind. Auch möglichen
Zeitdruck können Sie an den Reaktionen Ihres Gesprächspartners
ablesen.
Das Wichtigste in der Gesprächssituation
ist die beiderseitige Wahrnehmung, dass ein Gespräch
keine Prüfung und auch keine wirkliche Beurteilungssituation
ist, sondern lediglich ein Baustein, wenn oftmals auch der
wichtigste, im Gesamtkonzept eines Bewerbungsverfahrens. So
gesehen ist Ihre schriftliche Bewerbung genauso bedeutend,
wie das Gespräch und demzufolge ist für die Entscheider
das Vorstellungsgespräch auch nur ein Teil eines Bewerbungskonzeptes,
mit dem Sie überzeugen sollen.
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