Körperhaltung und Körpersprache des Personalers
Viele innere Stimmungen lassen sich
an der Körperhaltung von Menschen ablesen. Dieses nach-außen-Tragen
innerer Gefühlslagen wird auch als Körpersprache
bezeichnet und folgt einem eigenen Alphabet. Dies hier zu
entschlüsseln würde zu weit gehen und den Rahmen
dieses Buches sprengen, aber auch seinen Zweck verfehlen.
Deshalb beziehen wir uns hier nur auf
einige wenige Beobachtungen, die Sie selbst möglicherweise
im Zusammenspiel mit anderen Menschen auch schon beobachten
konnten. Diese Erfahrungen können Sie auch im Vorstellungsgespräch
für sich nutzen. Wichtig bei der Bebachtung des Gegenübers
ist das Erkennen der situativen Befindlichkeit und das Nutzen
für die eigene Gesprächsführung und Selbstdarstellung.
Das wesentlichste Element der Körpersprache
ist die Zuwendung oder Abwendung. Hier spiegelt sich auf beeindruckende
Weise die emotionale Nähe oder Ferne von Menschen in
der Interaktion wieder. Gerade in ungezwungenen Gesprächssituationen
lässt sich sehr gut beobachten, ob Personen unabhängig
von den formellen Regeln einander zugewandt sind oder eher
auf Distanz bleiben.
Ist der Körper Ihres Gegenüber
zu Ihnen gewandt oder vielleicht sogar zu Ihnen hin geneigt,
können Sie aufmerksames Zuhören und eine vorhandene
Interessiertheit an Ihrer Person und Ihren Darlegungen erwarten.
Wendet sich der Zuhörer von Ihnen in irgendeiner Weise
ab, stimmt die interpersonelle Chemie nicht, lehnt sich der
Zuhörer zurück, ist er in sich selbst sehr entspannt
oder schafft eine größere Distanz.
Ein weiteres körpersprachliches
Zeichen ist die Sprache der Augen. Gesprächspartner,
die Ihnen immer wieder fest in die Augen schauen (natürlich
ohne zu stieren) zeigen Interesse an Ihnen und Ihrer Person.
Unsichere Blicke oder ein Abschweifen auf irgendwelche Punkte
im Raum zeugen eher von Unsicherheit oder großem Desinteresse.
Auch wenn Ihr Gegenüber ständig nur mit Notizen
und seinen Unterlagen beschäftigt ist, haben Sie es nicht
geschafft, das ungeteilte Interesse zu erobern.
Die Kopfhaltung sagt auch vieles über
die emotionale Gesprächsteilnahme aus. Ebenso wie der
gerade Blick, spricht auch eine gerade, Ihnen zugewandte Kopfhaltung
von Interesse an Ihrer Person. Ein nach hinten gelegter Kopf
spricht dann eher schon von distanzierter Langeweile. Ein
zur Seite geneigter Kopf signalisiert Zweifel oder Nachdenklichkeit,
über die Bedeutung von Nicken oder Kopfschütteln
wissen wir alle Bescheid.
Die Sprache der Hände ist wieder
eine eigene. Verschränkte Arme oder zusammengefaltete
Hände zeigen die innere Abgeschlossenheit des Gegenüber
bis hin zum „dicht machen“. Alle Arm- und Handbewegungen,
die zum Körper hin gehen, sprechen von Verinnerlichung,
Bewegungen nach Außen symbolisieren das versuchte Übertragen
oder Ablehnen von Gefühlen und Stimmungen.
Meist finden Bewerbungsgespräche
im Sitzen statt, so brauchen wir uns über die Bewegung
im Raum und die Körperhaltung im Stehen hier weniger
Gedanken zu machen.
Versuchen Sie auf die geschilderten
körperlichen Signale zu reagieren. Meist gelingt dies
am Besten durch die Veränderung der Stimmlage, der Lautstärke
oder des Sprechtempos. Ihr Gegenüber empfängt diese
Signale und wird entsprechend andere Reaktionen zeigen. Oftmals
ist es dann auch Zeit, das Thema zu wechseln, ohne aber am
Anliegen des Bewerbungsgespräches vorbei zu reden.
Auch wenn die Körpersprache ein
wichtiges Signal ist, vergessen Sie nicht, was Sie zu diesem
Gespräch geführt hat. Sie wollen nicht die psychische
Konstellation Ihres Gesprächspartners erkunden, sondern
sich selbst für einen bestimmten Job empfehlen. Daher
ist es nicht unwichtig, auch die eigene Körpersprache
zu trainieren.
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