Person und Raum – Die extrapersonelle Situation
Vorstellungsgespräche finden
nicht in einem luftleeren Raum statt. Neben der Beziehung,
die ohne Frage zwischen den Gesprächsparteien hergestellt
werden muss, ist es auch die so genannte extrapersonelle Situation,
die großen Einfluss auf den Verlauf des Bewerbungsgespräches
hat. Hier spielen viele Faktoren ineinander, die wir hier
nicht alle ausgiebig beleuchten können, aber wenigstens
kurz anreißen wollen.
Zur extrapersonellen Situation in einem
Bewerbungsgespräch gehören vor allem Raum und Zeit.
Daneben gibt es sicherlich auch noch andere Faktoren und sogar
das Wetter kann durchaus eine Rolle spielen. Wir beschränken
uns hier auf die wichtigsten Punkte, nämlich Raum und
Zeit.
Für die meisten Bewerber ist die
Einladung zum Vorstellungsgespräch auch die Konfrontation
mit anderen Menschen und vor allem mit einer ungewohnten Umgebung.
Jeder weiß aus eigener Erfahrung, dass er sich in fremden
Räumlichkeiten durchaus anders verhält, als in den
gewohnten vier Wänden. Manche haben großen Respekt
vor großen Räumen, andere fühlen sich in der
Atmosphäre eines Besprechungsraumes eingeschüchtert
und wieder andere mögen die Situation im direkten Gegenüber
mit fremden Personen in unbekannten Räumen überhaupt
nicht.
Dennoch können wir solchen Situationen
nicht immer ausweichen. Daher gilt es, sich auf die Konfrontation
mit dem fremden Raum einzustellen. Wichtig dabei ist, nicht
den Raum an sich in Betracht zu ziehen, sondern vielmehr darauf
zu achten, dass man ein Gespräch führen möchte.
Lassen Sie sich also nicht von der räumlichen Situation
verwirren, vergessen Sie aber auch nicht, dass der Raum auf
Sie wirken wird.
Manche Entscheider führen Vorstellungsgespräche
in ihrem Büro, andere wieder in neutralen Besprechungsräumen.
Gerade in persönlichen Arbeitsräumen sollten Sie
sich nicht dazu hinreißen lassen, die Ausstattung zu
kommentieren oder vielleicht sogar Dinge, die auf dem Schreibtisch
liegen, einer persönlichen Würdigung zu unterziehen.
Auch wenn eine gesunde Neugier immer gut ist, sollten Sie
nicht zu genau die einzelnen Dinge im Raum bewerten. Nehmen
Sie am besten die Räume so hin, wie Sie sind und konzentrieren
Sie sich auf das Wesentliche, nämlich Ihr Vorstellungsgespräch!
Auch der Faktor Zeit spielt im Rahmen
der extrapersonellen Situation eines Vorstellungsgespräches
eine nicht unwesentliche Rolle. Zeit haben, sich Zeit nehmen
und genügend Zeit einplanen sind dabei die drei wichtigsten
Ding. Das betrifft zwar auch Ihren Gesprächspartner aber
auch Sie selbst müssen sich entsprechend einstellen.
Im Bezug auf die Zeit gesehen, spielt
bei einem Vorstellungsgespräch der Zeitpunkt eine wichtige
Rolle. Je nach Ihrem persönlichen Zeitschema, wirkt sich
der Zeitpunkt stark auf Ihre individuelle Beschaffenheit aus.
Sind Sie ein absoluter Frühaufsteher, werden Ihnen Termine
am späten Nachmittag sicherlich weniger zusagen. Als
Abendmensch möchten Sie in den frühen Vormittagsstunden
eher weniger behelligt werden. Dennoch können Sie selbst
den Termin kaum bestimmen oder beeinflussen. Bereiten Sie
sich auf den Termin in der Art vor, dass Sie möglichst
vor und nach dem Gespräch ausreichend Zeit für sich
selbst haben. So können Sie Ihren persönlichen Tagesrhythmus
am besten mit dem Gesprächstermin vereinbaren. Günstigenfalls
haben Sie direkt vor dem Termin nicht allzu viel Zeit. Wenn
Sie nämlich auf das Gespräch warten müssen,
entwickeln die meisten Menschen Strategien, die mit der eigentlich
geplanten Sache oftmals nicht mehr allzu viel zu tun haben.
In der Hoffnung, es noch besser machen zu können, wird
die Zeit vor dem Termin oft damit verbracht, die Situation
durchzuspielen und alle möglichen Varianten absichern
zu wollen. Im Ergebnis ist man meist eher verunsichert als
in der Grundhaltung gestärkt.
Planen Sie genügend Zeit ein!
Nichts ist schlimmer, als wenn Sie gehetzt durch das Gespräch
stolpern oder dabei immer öfter auf die Uhr schauen.
Das vermittelt dem Gesprächspartner, dass Ihnen dieser
Termin selbst gar nicht so wichtig ist und Sie lieber etwas
anderes tun würden. Gut ist das nicht. Also schaffen
Sie sich rund um das Vorstellungsgespräch genügend
Freiräume. Sollten Sie auf öffentliche Verkehrsmittel
angewiesen sein oder weitere wichtige Termine haben, teilen
Sie das Ihrem Gesprächspartner von Beginn an mit und
bitten Sie diesen, dass sich beide Seiten auf das Wesentliche
konzentrieren mögen. Auch wenn das nicht immer gut ankommt,
so ist es zumindest ehrlich und setzt klare Grenzen was den
zeitlichen Rahmen angeht. Besser ist es natürlich, wenn
Sie ausreichend Zeit zur Verfügung haben.
Versuchen Sie, sich für den wichtigen
Tag des Vorstellungsgespräches ausreichend Zeit für
die Vorbereitung, das Gespräch selbst und die Zeit danach
zu nehmen. Wenn Sie genügend Freiräume haben, ist
die gesamte Situation von Beginn an entspannter und Sie können
mit weniger Druck das Gespräch angehen.
Neben Raum und Zeit gibt es weitere
extrapersonelle Situationen. Hier haben wir schon das Wetter
angemerkt. Kleiden Sie sich der Jahreszeit und dem Wetter
entsprechend. Dann wirken Sie auch äußerlich angemessen
vorbereitet. Ein Schirm bei drohendem Regen ist besser als
eine durchnässte Frisur zum Vorstellungsgespräch.
Auch schweißüberströmte Bewerber hinterlassen
nicht unbedingt den besten Eindruck. So gehören Taschentücher
durchaus auch zur Ausstattung beim Vorstellungsgespräch.
Und das nicht nur, wenn Sie Schnupfen haben!
Ein weiterer Faktor der extrapersonellen
Situation können auch Verkehrsmittel sein. Wenn Sie mit
dem eigenen Auto anreisen, sollte dies zumindest äußerlich
sauber und technisch in Ordnung sein. Schmutzige Krawallmacher
hinterlassen keinen guten Eindruck. Nicht immer praktisch
ist es, wenn Sie mit dem neuesten Luxuswagen vorfahren. Was
so bei einigen Arbeitgebern gut ankommt, kann bei anderen
die Frage aufwerfen, ob Sie es überhaupt nötig haben,
zu arbeiten – je nach angebotener Stelle. Wenn Sie öffentliche
Verkehrsmittel benutzen, achten Sie darauf, dass Sie pünktlich
sein werden und sich in den Fahrzeugen nicht anschmutzen.
Klingt banal, ist aber dennoch wichtig.
Alles in allem dürfen Sie die
extrapersonelle Situation im Rahmen eines Vorstellungsgespräches
nicht überbewerten aber auch nicht unterschätzen.
Nur der Einklang von Gesprächssituation und handelnden
Personen führt zu einer angenehmen Atmosphäre auf
beiden Seiten und erleichtern damit auch die Entscheidung.
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